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Test.
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Thomas Mayer 10Y

29.05.2014 // Jürgen Saile

Thomas Mayer ist ein Hersteller, der bislang in der Highend Szene in Deutschland noch nicht so bekannt ist. International sieht die Sache wieder ganz anders aus; zudem ist er hier auch durch seine fundamentalen Fachkenntnisse ein gesuchter Gesprächspartner. Als Testgerät habe ich die „große“ Vorstufe 10Y ausgewählt

Auch wenn man keine Globe-Röhren einsetzt, macht die 10Y Vorstufe eine gute Figur. Bei der optischen Ausführung kann unter vielen Holz- und Farbvarianten gewählt werden.
Auch wenn man keine Globe-Röhren einsetzt, macht die 10Y Vorstufe eine gute Figur. Bei der optischen Ausführung kann unter vielen Holz- und Farbvarianten gewählt werden.

Die etwas kryptische Typenbezeichnung unseres Testgerätes bezieht sich auf den eingesetzten Röhrentyp. Üblicherweise findet man bei Röhrenverstärkern bekannte Gesichter, wie beispielsweise eine 300B, wo immer die auch herkommen mag, oder bei Vorstufen irgend eine ECC8x. Das muss nun beileibe nichts Schlechtes sein, aber es geht eben auch anders. Wenn man mit NOS Röhren arbeiten will – und die Fans wissen warum –, dann muss man sich nach anderen Typen umsehen, nachdem die Lagerbestände der gängigen Röhren alle in Übersee gelandet sind. Trotzdem gibt es nach wie vor hervorragend geeignete und qualitativ hochwertige Röhren. Man muss sie nur zum Leben erwecken. Und man kann dabei leider nicht auf alte, bekannte Schaltungen von Tektronix, Telefunken oder ähnliche zurückgreifen, sondern muss sie selbst entwickeln.

Bei der vorliegenden 10Y handelt es sich um eine einstufige, in reiner Class-A-Technik und komplett manuell aufgebaute Vorstufe. Bevor jetzt einer denkt: noch’n Gedicht neuer Verstärkerhersteller und sich lieber dem Fernsehprogramm zuwendet, kann ich nur sagen, hier versäumt man etwas! Wenn ich jetzt mit dem Satz komme, alle Geräte werden mit den besten verfügbaren Komponenten aufgebaut, kommt natürlich postwendend: kenn’ ich schon, das sagen ja alle...

Der riesige Netztrafo rechts stellt die Anodenspannung zur Verfügung, die Trafos für die Heizspannung sind im Inneren untergebracht. Die Sprague Kondensatoren links auf der Vorstufe liegen allesamt nicht im Signalweg!
Der riesige Netztrafo rechts stellt die Anodenspannung zur Verfügung, die Trafos für die Heizspannung sind im Inneren untergebracht. Die Sprague Kondensatoren links auf der Vorstufe liegen allesamt nicht im Signalweg!

Also probieren wir es einmal anders, die Geräte von Thomas Mayer haben eine Option, die ich sonst noch bei keinem Hersteller gesehen habe: Der Käufer kann – bis zu einem gewissen Grade – bei der Auswahl der Komponenten Wünsche äußern. Zunächst einmal gibt es zwei optische Varianten, der traditionelle Aufbau, sozusagen im „Landschaftsbau“, bei dem alle sichtbaren Bauteile, einschließlich Schalter und Buchsen, auf der oberen Platine angebracht sind. Oder aber, wie bei diesem Modell, eine etwas modernere Form mit den Reglern auf der Frontplatte. Zusätzlich kann zwischen verschiedenen Hölzern der Zarge sowie bei den Farben für Haube und Kondensatoren gewählt werden. Vergoldung mit Brillanteneinsatz für den Scheich kostet wahrscheinlich extra.

Derartige Power-Trioden sieht man selten bei Vorstufen. Hier eine Taylor VT25. Durch die thorierten Heizfäden leuchten diese sehr hell und verbreiten weihnachtliche Stimmung im Dunkeln
Derartige Power-Trioden sieht man selten bei Vorstufen. Hier eine Taylor VT25. Durch die thorierten Heizfäden leuchten diese sehr hell und verbreiten weihnachtliche Stimmung im Dunkeln

Interessanter sind aber die Möglichkeiten zwischen verschiedenen Transformatoren und Autoformern zu wählen. Mayer hat sich noch rechtzeitig mit Übertragern der japanischen Firma Tango eingedeckt, die bedauerlicherweise den Betrieb eingestellt hat. Diese gehörten zu den Besten, die der Markt zu bieten hatte. Logischerweise ist diese Option natürlich begrenzt. Üblicherweise werden bei seinen Vorstufen Übertrager der Firma Lundahl eingesetzt, hier kann man dann zwischen einer Wicklung mit Kupfer- oder Silberdraht wählen. Wobei die Silberdrahtwicklung einen nicht unerheblichen Aufpreis nach sich zieht. Gleiches gilt für die Eingangstransformatoren, sofern solche zum Einsatz kommen. Die Eingänge der Vorstufe können auch über Transformatoren symmetriert werden, so wie dies im Profibereich üblich ist.


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